Accessible Installation
steel, textiles, media-players, headphones,
270 x 600 x 450 cm
2020
Fotocredits: Lucas Melzer
Ausgangspunkt der Arbeit ObsCare sind die prekären Statiken, auf denen die gesellschaftliche Care-Arbeit aufgebaut ist. Die begehbare Installation lädt dazu ein, über Formen des Zusammenlebens und der Fürsorge jenseits der vorherrschenden Bilder von Familie nachzudenken.
Im Rahmen meiner Recherche habe ich Interviews mit zwanzig Personen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen und sozialen Bereichen geführt. Es ging mir darum, herauszufinden, was sie unter Fürsorge verstehen und für wen sie Sorge tragen. Daraus sind 13 Hörstücke entstanden, in denen die Ambivalenzen rund um Fürsorge aus unterschiedlichen Perspektiven thematisiert werden.
In den Hörstücken wird nachvollziehbar, wie Care systematisch abgewertet wird. Gleichzeitig wird Care als kraftvolle und verbindende Praxis beschrieben und der Vorstellungsraum rund um die Organisation von Fürsorge erweitert sich. Strukturelle Ausgrenzungsmechanismen werden markiert und Wissen über solidarische Formen der Fürsorge wird geteilt. Verschiedene Zeitlichkeiten überlagern sich und schaffen Vorstellungen von möglichen Zukünften. Fragen nach dem eigenen sozialen Leben werden aufgeworfen: hörbar, sichtbar und spürbar. Wie hängt Care mit Macht, sozialen Normen, Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlicher Teilhabe zusammen und wie können Strukturen der Fürsorge geschaffen werden?
ObsCare ist in Kooperation mit den Produktdesigner*innen Jona Wentzler, Katja Lonzeck und Isabel Hemberger entstanden.
The walk-in installation invites visitors to think about forms of living together and caring beyond prevailing images of the nuclear family.
As part of my research, I conducted interviews with twenty people from different social backgrounds. My aim was to find out how they think and feel about care and for whom and what they care. This research resulted in 13 audio pieces in which ambivalences and tensions surrounding care are addressed from different intersecting perspectives.
The audio plays show how care is systematically devalued. At the same time, care is described as a powerful and unifying practice and the space of imagination around the organization of care is expanded. Structural mechanisms of exclusion are marked and knowledge about solidary forms of care is shared. Different temporalities overlap and create images of possible futures.
Questions about one‘s own social life are raised: audible, visible and tangible. How is care related to power, social norms, economy, ecology and social participation and how can more sustainable structures of care be created?
ObsCare was created in cooperation with Jona Wentzler, Katja Lonzeck and Isabel Hemberger.